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SOMMERGESPRÄCHE #1: GEOCACHING ALS TEAMEVENT

Heute stellen wir Michael Gruber-Schilling, dem Geschäftsführer von Teaminprogress, ein paar knifflige Fragen rund um das Thema „Geocaching als Teamevent“. Als ambitionierter privater Geocacher hat er in den letzten Jahren seine Leidenschaft zum Beruf gemacht und das international beliebte „Tuppergschirrl“-Suchspiel zum Event erhoben. Mit „Geocaching als Teamevent“ ist ein Programm entstanden, das eine gute Bandbreite zwischen Teamentwicklung, Reflexion, Kooperation und Unterhaltung, Netzwerken und unverbindlichem Zusammensein abdeckt. Den Schwerpunkt setzen die Kund*innen selbst, die das Event auch aktiv mitgestalten können. Nun aber los!

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Wie würdest du deine Geocaching-Events in 5 Phrasen umschreiben?

Genaues Hinschauen – Rätsellösen – Unterwegs-Sein in der Gruppe – Schatzsuche – Kolleg*innen persönlich begegnen

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Wie bist du dazu gekommen, Geocaching zum Beruf zu machen?

Ja, wie bin ich zum Geocachen gekommen…? Ich hab‘ mir gedacht, ich muss mir ein Hobby suchen, wo ich … ähm … mit millionenteuren Satelliten dann irgendwelche Gurkengläser in einem Wald such‘ (lacht). Nein, eigentlich war’s so, dass ich irgendwie immer schon Lust gehabt hab‘, an versteckte Orte zu gehen. Und früher auch als Kind beim Spielen es geliebt hab‘, an Orte zu kommen, wo ich geglaubt hab‘, da war vorher noch nie jemand. Beim Geocachen hat sich das dann gut getroffen, dass man wirklich auch an Orte kommt, wo man relativ abseits von Touristenpfaden ist. Und das hat mich irgendwie schon immer sehr interessiert, das Schatzsuchen und so weiter.

Zwiebeln im Marchfeld

Was ist der ideale Ort für ein Geocaching-Event?

Das ist eine schöne Wandergegend. Oder in der Stadt eine Runde durch Parks. In einer Stadt ist wichtig, dass es nicht zu enge Gassen sind. Also z. B. die Naglergasse in Wien oder die Getreidegasse in Salzburg, das sind z.B. Orte, wo Geocachen überhaupt nicht funktioniert, weil es so enge Straßenschluchten sind, dass auch die besten GPS-Geräte 20-30m daneben liegen von der Zielposition, was viel zu viel ist. Auch rund um die Ankeruhr in Wien ist ein Ort, wo es nicht funktioniert, da es da irgendwelche Spiegelungen gibt. Aber z.B. überall, wo weite, offene Flächen sind, also eben in Parks oder an Plätzen, wo mehr Himmel zu sehen ist, das sind sehr gute Orte zum Geocachen. Gleichzeitig soll es natürlich eine schöne Gegend sein, wo – in der Stadt – rundherum auch noch Sehenswürdigkeiten stehen, schöne Gebäude, oder eben große Grünräume wie der Grüne Prater.

In der Natur sind gute Orte schöne Wandergegenden, nicht zu viele Höhenmeter, damit alle, die dabei sind, auch wirklich Lust haben mitzugehen und auch mitgehen können. D.h. ich suche da eine Route mit 150 bis 250 Höhenmetern maximal und 4-5km aus, wo es schöne Ausblicke gibt, abwechslungsreiche Gegend zu passieren ist, also wo es Waldrand, Gebüsche, weite Flächen, aber auch urbane Flächen wie Vororte oder Ortzentren gibt.

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Worin besteht der Teambuilding-Effekt eines Geocaching-Events?

Beim Geocachen sind sehr unterschiedliche Qualitäten gefordert, die im Team dann sichtbar werden. Z.B. das genaue Schauen und Suchen ist so eine Qualität. Oft ist es so, dass es offensichtlichere Qualitäten gibt in Gruppen: Also Menschen, die z.B. sehr handlungsorientiert sind, die sehr schnell und aktiv auf neue Herausforderungen zugehen. Die sind sichtbarer in Teams, weil alles, was sie tun, auch nach außen wirkt. Jetzt gibt es aber auch Qualitäten in Teams, die genauso wichtig sind, aber versteckter sind und im Hintergrund laufen: Z.B. jemand, der durch einen guten Witz oder durch einen guten Schmäh, Spannung, die sich in der Gruppe aufgebaut hat, einfach durch seinen Humor ableitet und abbaut. Das heißt auch „Humoristic Relief“, also „humoristische Erlösung“, und diese Person hilft der Gruppe, Spannungen abzubauen.

Und so gibt es z.B. beim Geocachen auch Leute, die sehr genau schauen können und Geduld haben, genau an einem Ort zu schauen und wirklich den Geocache zu finden. Weil die Caches sind ja sehr gut getarnt und de facto unsichtbar. Wenn man nicht weiß, wonach man sucht, kann man direkt davor stehen, und ihn trotzdem nicht sehen. Da braucht’s einfach Geduld und Genauigkeit. Es braucht auch die Qualität, nicht aufzugeben, die Gruppe zu motivieren noch weiter zu suchen. Es braucht die Qualität, dass jemand den Überblick hat: Wo ist schon gesucht worden, wo ist noch gar nicht gesucht worden? Gibt es bestimmte Orte? Sollten wir alle Orte von zwei unterschiedlichen Personen untersuchen lassen oder reicht’s uns, wenn nur eine Person rund um dieses Gebüsch, rund um diesen Hydranten oder diesen Grenzstein gesucht hat. D.h. es gibt sehr, sehr viele Qualitäten, die gefragt sind.

In den Caches sind Räteselaufgaben drin. Und da braucht’s wieder komplett andere Qualitäten. Also Leute, die einfach logisch denken oder ein Bildrätsel gut auflösen können. Oder eine Herangehensweise für eine kreative Aufgabe finden, z.B. einen Comic-Strip fertig zu schreiben oder in Lied zu texten. Also da sind wieder komplett andere Qualitäten gefragt.

Und das ist der Ansatz bei Teaminprogress, dass wir möglichst viele verschiedene Qualitäten, die einfach da sind in Gruppen, herausfordern – und dass die auch sichtbar werden können dabei, nicht nur die offentsichtlichsten…

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Welche Satelliten bieten den besten Empfang?

Das sind schon die amerikanischen, zur Zeit noch. Weil das GALILEO-System von den Europäern ist einfach noch nicht so weit ausgebaut, dass der Empfang genau genug wäre. ER ist mittlerweile schon ganz gut, aber reicht noch nicht an das amerikanische System heran. Ich kann’s eigentlich nicht wirklich genau sagen, weil auf den Geräten kann man immer nur einstellen: Amerikanisches System (NAVSTAR) plus das russische GLONASS dazu oder NAVSTAR plus das europäische GALILEO.

Ich weiß, ich kann das auch ausschalten, quasi das europäische oder das russische System. Dann wird der Empfang schlechter. Ich kann mich aber auch nicht nur am russischen System orientieren. D.h. ich kann es nicht direkt vergleichen. Ich kann nur sagen, dass natürlich, wenn man ein zweites GPS-System dazu schaltet, der Empfang genauer wird, weil das Gerät mit viel mehr Satelliten triangulieren kann und dadurch die Messgenauigkeit besser wird. Das amerikanische NAVSTAR ist die absolute Basis. Irgendwann wird es einmal so sein, dass man einfach nur auf dem europäischen System sich orientieren kann. Da habe ich aber nicht die Geräte dafür, wo man das so einstellen könnte.

Das chinesische System kann man gar nicht empfangen, d.h. man kann es wahrscheinlich empfangen, aber nicht nutzen. Genauso wenig wie das indische, das gibt es ja auch noch. Ich bin mir nicht sicher, ob nicht bestimmte arabische Staaten, Iran z.B., auch Systeme oben haben. Aber da red ich jetzt einfach ins Blaue… 🙂 Ich bin gespannt, wann das GALILEO vollumfänglich fürs private Geocachen so nutzbar ist wie es seit den letzten 20 Jahren, also seit 2000 das NAVSTAR war.

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Welche Botschaft würden Außerirdische auf dein GPS-Gerät senden?

(überlegt und verzettelt sich aus Begeisterung…) Es ist tatsächlich so, dass das GPS-Gerät ein reiner Empfänger ist. Und die Satelliten senden einfach nur ein- und dieselbe Botschaft. Sie senden z.B. „Ich bin Satellit Nr. 22 und es ist jetzt 13:25 und soundsoviel tausendstel, milliardstel Millisekunden – so auf die Art.“ D.h. sie senden nur die eigene Bezeichnung und eine Uhrzeit. Und diese Uhrzeit ist eine sehr genaue Uhrzeit, weil sie von der Atomuhr abgeleitet ist. Jeder GPS-Satellit hat mehr oder weniger eine Atomuhr eingebaut.

Und dadurch, dass die Empfänger dieses Signal empfangen von verschiedensten Satelliten, wird ein GPS-Gerät mehr oder weniger auch zu einer Atomuhr. Weil natürlich das Gerät mit diesen Uhrzeiten synchronisiert. Und es gibt auf GPS-Geräten auch nirgends eine Funktion, wo man das Datum oder die Uhrzeit einstellen könnte. Weil natürlich das Gerät das automatisch macht in dem Moment, wo man hinaus geht und das Gerät 20 Sekunden in den Himmel hält.

Damit hat man sofort eine Atomuhrzeit auf dem eigenen Gerät. D.h. mit den kleinen Zeitunterschieden, die da entstehen, wird auch die Laufzeit ausgerechnet, wie lange ein Signal braucht. Und das Gerät weiß auch, wo der Satellit gerade ungefähr sein sollte, und kann dann über eine sehr komplizierte Rechnung – was auch die Handys heiß werden lässt, weil auch der Prozessor wirklich sehr viel rechnet und arbeitet – die Position ausrechnen. Das ist also eine reine Rechenleistung. Die Antenne muss gar nicht so toll sein, wenn der Prozessor schnell rechnet und stark ist. Dann kann man mit einer relativ schlechten Antenne auch eine relativ gute Position ausrechnen. Außer man ist irgendwo, wo man wenige Satelliten empfängt, z.B. in einer Schlucht oder in einem nassen, belaubten Wald, wo weniger Empfang ist. Dann sind auch die Positionsbestimmungen unmöglich, weil auch die Daten nicht da sind.

Aber was war eigentlich die Frage? (lacht) Ah, ups – über die Außerirdischen! 🙂 Die Außerirdischen könnten nur eine Uhrzeit senden und einen Namen. Sie würden definitiv den eigenen Namen senden. Und wahrscheinlich eine Uhrzeit, ich nehme an, die Frühstückszeit von ihrem Planeten. Dann, wenn die Kaffeemaschine heiß läuft und dort die Zeit ist zu frühstücken, ich glaub, das ist ihre wichtigste Zeit.

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Warum würdest du Geocaching als Teamevent buchen?

Hauptsächlich wegen dem Draußen-Sein. Mir wär’s fast ein bissl egal, ob der Anreiz jetzt übers GPS-Gerät läuft oder ob’s eine lustige Rätselralley ist. Oder ob’s einen anderen Anlass gibt, mit meinem Team raus zu gehen. Aber ich glaub, für mich ist das Wichtigste, dass man gemeinsam unterwegs ist. Dass man wirklich einen Weg zurück legt von A nach B. Dass man diese Wegstrecke gemeinsam genießt, ins Plaudern kommt, über persönliche Sachen sich austauschen kann.

Das Rätsellösen wäre mir auch recht wichtig, dass das ein Teil davon ist. Und das Suchen und das genaue Hinschauen macht mir auch Spaß. Ob das jetzt konkret ein GPS-Gerät ist, das mich zu diesem Punkt führt, oder ob das jetzt ein anderes System ist, wie z.B. eine Pen&Paper-Rätselralley… – Auf’s GPS-Gerät bin ich eigentlich gekommen über meinen eigenen Zugang beim Geocachen. Weil ich das ja als Hobby betrieben hab, und ich dann von einer größeren Firma mal die Frage bekommen hab, ob ich auch Geocachen als Teamevent anbieten kann. Und so ist das entstanden: 2011 oder 2012 hab ich mein erstes Geocaching-Event für eine Firma als Teamtraining konzipiert. Das hat sehr gut funktioniert. Und seitdem mach ich das einfach…

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